Von den über 500 bekannten Haiarten geht von den Wenigsten eine Gefahr für uns aus. Jedoch gibt es unter Ihnen auch sehr gefährliche Haie, die einen Menschen schwer verletzten oder sogar töten können. Welcher ist der gefährlichste Hai der Welt und wo findest du ihn? Das erfährst Du hier:
Die Liste der Top 10 gefährlichsten Haie bezieht sich auf die Daten der International Shark Attack File und ist nach der Anzahl der tödlichen, nicht provozierten, Hai-Attacken sortiert.
Es sei gesagt, dass es durch die unten genannten Haiarten zwar zu insgesamt 124 Todesopfern kam, diese Zahl jedoch im Vergleich zum Hauptfeind des Hais, dem Menschen, der jährlich mehrere Millionen Haie tötet, nahezu nichtig ist. Viele Haiarten gelten durch menschliche Überfischung als gefährdet.
Inhaltsverzeichnis
#10: Sandtigerhai
Der Sandtigerhai (Carcharias taurus), auch „Grauer Sandhai“ oder „Schnauzenhai“ genannt, gehört innerhalb der Ordnung der Makrelenhaiartigen zur Familie der Sandhaie (Odontaspididae).
Mit seinem kräftigen und lang gestreckten Körper, seinen langen, spitzen Zähnen, die auch bei geschlossenem Maul zu sehen sind und seinen ungewöhnlich keinen Augen hat der Sandtigerhai ein furchteinflößendes Erscheinungsbild. Weibchen erreichen eine Größe von bis zu 3,3 Metern, während die Männchen mit maximal 2,8 Metern etwas kleiner sind.
Das Verbreitungsgebiet des Sandtigerhais erstreckt sich beinahe über die ganze Welt. Er kommt sowohl in den gemäßigten als auch in den tropischen und subtropischen Zonen vor. Da er sich vor allem in küstennahen Gewässern aufhält, ist es nicht allzu unwahrscheinlich ihm zu begegnen. Leider wird der Hai von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als „gefährdet“ eingestuft.
Von Sandtigerhaien gingen bisher 36 Hai-Attacken aus, von denen glücklicherweise keine tödlich endete.
#9: Kleiner Schwarzspitzenhai
Der kleine Schwarzspitzenhai (Carcharhinus limbatus) ist zwischen 1,5 und 2,5 Metern groß und stammt aus der Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae). Äußerlich auffällig sind die schwarzen Spitzen an jedem Ende seiner Flossen, die ihm seinen Namen geben.
Er hält sich in einer Wassertiefe von bis zu 30 Metern auf und ist in tropischen und subtropischen Meeren weit verbreitet. So ist er an nahezu allen Küsten von Nord- bis Südamerika, sowie Afrika, Asien und Australien zu finden. Auch im Mittemeer hält sich der Raubfisch auf.
Ihm wurden bereits 41 Attacken auf Menschen zugeschrieben. Davon endete keine tödlich.
#8: Grauer Riffhai
Der graue Riffhai (Carcharhinus amblyrhynchos) erreicht eine Durchschnittslänge von ca. 1,85 Metern. Damit gilt er als mittelgroßer Hai.
Wie der Name bereits sagt, hält sich der Hai vor allem an Riffen und Riffabhängen, sowie Lagunen in der Nähe starker Strömungen auf. Hauptsächlich kommt er im Indopazifik (Malediven, Madagaskar, Australien, Thailand, Hawaii und Tahiti) und dem Roten Meer vor.
In der Regel ist der graue Riffhai nicht gefährlich für den Menschen, da die Tiere eher scheu sind. Allerdings kommt es vor, dass sie zur Verteidigung ihres Territoriums Menschen angreifen. Insgesamt gab es 9 Hai-Attacken, wovon eine tödlich endete.
#7: Kurzflossen-Mako
Der Kurzflossen-Mako (Isurus oxyrinchus) kann eine Größe von bis zu vier Metern erreichen und wird ca. 450 Kilogramm schwer. Er lebt hauptsächlich in küstennahen Gewässern und hält sich in einer Tiefe von bis zu 150 Metern auf. Sein Lebensraum erstreckt sich wie der des Blauhais über alle subtropischen Gewässer der Ozeane.
Mit 9 Angriffen auf Menschen, von denen einer tödlich endete, hat er die selbe Statistik wie der graue Riffhai, obwohl er aufgrund seiner Größe insgesamt als gefährlicher einzustufen ist. Neben Thun- und Schwertfischen stehen auf ihrem Speiseplan sogar andere große Haiarten, wie Grau- und kleine Hammerhaie.
#6: Bronzehai
Der Bronzehai (Carcharhinus brachyurus) gehört zur Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae) und ist im westlichen Atlantik zwischen Brasilien und Argentinien, sowie im östlichen Atlantik an der Küste Südafrikas und im Mittelmeer zu finden. Des weiteren hält er sich im Japanischen Meer und an den Küsten Australiens und Neuseelands auf.
Bronzehaie können eine Länge von bis zu 2,9 Meter erreichen und sind ca. 250 Kilogramm schwer. Sie haben einen schlanken, stromlinienförmigen Körper und eine lange, leicht zugespitzte Schnauze. Ihr Name entsteht durch ihre bronzefarbene Körperfärbung.
Es wurden bereits 15 Angriffe auf Menschen registriert, von denen alle ausschließlich im Süden und Südwesten Australiens passierten. Eine der Attacken endete tödlich.
#5: Weißspitzen-Hochseehai
Der Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus), auch „Longimanus“ genannt, kann eine Größe von bis zu vier Metern erreichen, wird aber seltener länger als 300 cm. Auffällig sind seine langen, abgerundeten Flossen, die so bei keiner anderen Haiarten zu finden sind. Er gehört, wie der Bronzehai und der graue Riffhai zur Familie der Requiemhaie.
Der Longimanus kommt in allen Hochseeregionen der tropischen, subtropischen und warm-gemäßigten Zonen vor und hält sich kaum in küstennahen Gewässern auf. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus mittelgroßen bis großen Hochseefischen, wie zum Beispiel Thunfischen, Schwertfischen und Barrakudas.
Mit insgesamt 15 Angriffen auf Menschen, von denen 3 tödlich endeten nimmt er Platz 5 auf der Liste der gefährlichsten Haie der Welt ein. Da dieser Hai aufgrund seines kargen Lebensraums, im offenen Meer, ein sehr opportunistischer Jäger ist und nicht vor dem Kontakt mit Menschen zurückschreckt, kann die Dunkelziffer beim Weißspitzen-Hochseehai deutlich höher sein.
#4: Blauhai
Der Blauhai (Prionace glauca) lebt hauptsächlich in küstenfernen Gewässern und taucht bis zu einer Tiefe von 350 Metern. Daher ist die Wahrscheinlichkeit eines Aufeinandertreffens von Mensch und Hai gering. Trotz dessen kam es in der Vergangenheit bereits zu 13 Angriffen auf Menschen, wobei 4 davon tödlich endeten. Da sich der Blauhai in allen Weltmeeren herumtreibt, fanden alle Attacken an verschiedenen Orten der Welt statt. Zu einem Zwischenfall kam es im Jahre 1986 sogar im Mittelmeer.
Blauhaie erreichen eine durchschnittliche Größe von drei Metern, können jedoch in Einzelfällen auch bis zu 4,5 Meter lang werden. Der Name dieses Hais ist auf die strahlend blaue Oberseite dieses Raubfisches zurückzuführen. Er ernährt sich aufgrund seines kargen Lebensraums, dem offenen Ozean, von allem was er erbeuten kann. Hauptsächlich sind es Schwarmfische, wie Heringe, Sardinen und Makrelen.
#3: Bullenhai
Der Bullenhai (Carcharhinus leucas) stammt aus der Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae) und ist der einzige Hai, der längere Zeit im Süßwasser überleben kann. So ist er nicht nur im Meer sondern auch in vielen Flüssen zu finden. Er gilt unter allen Haien als der Aggressivste. Durch ihn kam es bereits zu 25 tödlichen Hai-Attacken. Insgesamt gehen 117 Angriffe auf Menschen auf das Konto des Bullenhais.
Er hält sich gerne in flachen Gewässern in Ufernähe auf und ist in allen warmen Küstengebieten von Afrika, Asien, Australien und gesamt Amerika zu finden. Da er sowohl in Salz-, als auch in Süßwasser leben kann, schwimmt der Bullenhai. auch in mehreren Flüssen der Welt, wie zum Beispiel dem Amazonas in Südamerika. Es wurden sogar bereits Bullenhaie gesichtet, die den Mississippi River 1100 Kilometer hinaufgeschwommen sind. Besonders interessant ist außerdem eine Bullenhaipopulation, die sich im Nicaraguasee angesiedelt hat.
Die größten bisher entdeckten Exemplare des Bullenhais waren vier Meter lang und über 300 Kilogramm schwer. Durchschnittlich erreichen sie jedoch nur eine Länge von bis zu 2,4 Metern.
#2: Tigerhai
Der Tigerhai (Galeocerdo cuvier) ist mit insgesamt 131 Angriffen, bei denen 34 Menschen getötet wurden der zweitgefährlichste Hai der Welt.
Er ist durch seine schwarzen, tigerähnlichen Streifen an seinem Äußeren und der weißen Bauchfärbung leicht zu identifizieren. Die Durchschnittsgröße beträgt bei Tigerhaien unter fünf Meter, wobei einzelne Exemplare sogar Maße von bis zu 7,4 Metern und ein Gewicht von über 800 Kilogramm erreichen können.
Der Tigerhai kommt weltweit in den tropischen, subtropischen und den warm gemäßigten Zonen des Pazifiks, des Atlantiks, sowie dem indischen Ozean und dem roten Meer vor und ist oftmals auch in flacheren Gewässern anzutreffen.
Ihr Speiseplan ist der vielfältigste aller Haiarten: Neben Seerobben, Fischen und Rochen verspeisen sie außerdem Seevögel, Krabben, Hummer, Seeschlangen und sogar Meeresschildkröten. Er gilt außerdem als schwimmende Mülltonne des Meeres, da er nahezu alles frisst, was er finden kann. So wurde bereits ein Autoreifen im Mageninhalt eines Tigerhais entdeckt.
#1: Weißer Hai
Der Weiße Hai (Carcharodon carcharias), auch „Menschenhai“ genannt, ist der bekannteste und gleichzeitig meist gefürchtetste Hai der Welt. Er ist ein eiskalter Spitzenprädator und mit insgesamt 333 Attacken auf Menschen, von denen 52 tödlich endeten, ist der Weiße Hai der gefährlichste Hai der Welt.
Mit einer maximalen Länge von über sechs Metern und einem Gewicht von bis zu einer Tonne ist er außerdem der größte Raubfisch der Erde.
Der Weiße Hai kommt in allen Ozeanen der Welt vor. Am häufigsten ist er in küstennahen Gewässern der gemäßigten Zone anzutreffen. Vor allem in Südafrika, an der Westküste Australiens und an der kalifornischen Küste sind Weiße Haie besonders präsent. Daher finden an diesen Orten auch die meisten Attacken auf Menschen statt. Was viele nicht wissen: Der große Weiße kommt auch im Mittelmeer vor.
Wo kommt es zu den meisten Hai-Attacken?
Die meisten Hai-Angriffe finden an der Nordamerikanischen Ost- und Westküste (hauptsächlich Florida und Kalifornien), in Südafrika, sowie in Australien statt. An diesen Orten befinden sich auch die vier gefährlichsten Hai-Strände der Welt, an denen man besser keinen Fuß ins Wasser setzten sollte!
Schon gewusst? Auch in der Ostsee gibt es gefährliche Haie!